Barbara Shunyi (ES)
Text written by GHA
Die Aquatinten der spanischen Künstlerin Barbara Shunyi zeigen ein vielschichtiges Muster aus verschlungenen Linien. In unterschiedlichen Formen und Strukturen explodieren sie in einem reichen Schauspiel von Texturen, das einen floralen Eindruck hinterlässt.
Die Linienführung schwankt zwischen scharf und verwischt, grob und transparent, räumlich und kompiliert. Durch dieses Netzwerk von Texturen wird eine Dimensionalität geschaffen, die die Präsenz der verschiedenen Schichten im Raum betont. Die Linien sind unkontrolliert und ausdrucksstark und erforschen jeden Winkel des Papiers. Braune, graue und bläuliche Töne verbinden sich zu einer neutralen Farbpalette. Die erdigen Töne lassen die Linienführung an Blütenblätter und schlammige, vom Regen ausgewaschene Erde erinnern.
Die organischen und freien Tuscheflecken lassen der Fantasie des Betrachters mit Shuynis abstrakten Entwürfen freien Lauf. Ein Sinn für Symmetrie hier und da in der widerspenstigen Komposition lässt die Drucke an Tintenkleckstests erinnern. Das Liniengewirr ist höchst assoziativ und lässt den Betrachter nach erkennbaren Formen suchen. Einige Linien scheinen fast wie Buchstaben geformt zu sein und lassen eine versteckte Botschaft erahnen, die obsessiv durchgestrichen wurde.
Die Drucke legen großen Wert darauf, dass der Betrachter die Bewegung des Künstlers spürt, wenn er den Richtungen der Linien folgt, und macht die Formen kinetisch ansprechend. Der Betrachter ist eingeladen, sich von diesem Gefühl mitreißen zu lassen und seine eigenen Muster zu schaffen.
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