Bernhard Hetzenauer (AT)
Text written by GHA
„Bernhard Hetzenauer, ein in Mexiko lebender Filmemacher österreichischer Herkunft, schafft in seiner Videografie eine besondere Art des persönlichen Geschichtenerzählens, die an den Stil autobiografischer Dokumentationen erinnert. In seinen Arbeiten kombiniert er geschickt visuelles Material mit einer kraftvollen Stimme des Protagonisten oder Erzählers, um eine kohärente Geschichte zu schaffen. Diese Mischung aus visuellen und verbalen Elementen schafft ein reichhaltiges und fesselndes audiovisuelles Erlebnis, das eine tiefgründige und bedeutungsvolle Erzählung und Hintergrundgeschichte offenbart, während sie sich entfaltet.„
Der durchdachte Einsatz von Licht und Schatten, der präzise Bildausschnitt und die ergreifenden Monologe fangen die Essenz der menschlichen Erfahrung ein und machen die Filme sowohl intim als auch universell. Anhand von Geschichten über Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und Ländern erkundet Hetzenauer Themen wie menschlichen Schmerz und den Willen und die Kraft zum Überleben. Obwohl jede Geschichte einzigartig ist, teilen sie alle das universelle Thema des menschlichen Schmerzes, das kraftvoll vermittelt wird.
Hetzenauers außergewöhnlicher Ansatz des Geschichtenerzählens macht seine Filme zu einem kraftvollen Spiegelbild der menschlichen Erfahrung. Seine Arbeit hinterlässt aufgrund ihrer Authentizität und emotionalen Tiefe einen bleibenden Eindruck.
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Der Kurzfilm mit dem deutschen Titel „Wann habe ich aufgehört, dir meine Träume zu erzählen?“ folgt der Reise eines Enkels, der sich mit dem Älterwerden, dem Verfall und dem Verlust eines geliebten Großelternteils auseinandersetzt. Die Montage von Schwarz-Weiß-Fotos und der zu Herzen gehende langsame Monolog des Enkels nehmen den Zuschauer mit auf eine reflektierende und zum Nachdenken anregende Reise. Die Geschichte des Enkels ist eine ergreifende Hommage an das Leben seiner Großmutter, die die Schönheit und Zerbrechlichkeit ihrer letzten Jahre einfängt und den Betrachter mit Fragen über seine eigenen Beziehungen zurücklässt.
Trailer – “Wann habe ich aufgehört, dir meine Träume zu erzählen?”
Der Kurzfilm „The Birthmark“, der in Zusammenarbeit mit Pia Ilonka Schenk Jensen entstand, fängt den Schmerz einer Mutter ein, die um ihre Tochter trauert. Die Erzählung entfaltet sich durch den emotionalen Monolog der Mutter, der nur durch minimale visuelle Elemente unterstützt wird und den Betrachter dazu zwingt, seine eigenen imaginären Bilder zu entwickeln und sich auf die begleitende Stimme zu konzentrieren. Diese intime Perspektive vertieft die Verbindung zu ihrer Trauer und ermöglicht es dem Zuschauer, sich tief in ihren Schmerz einzufühlen.
Trailer – “The Birthmark”
Der spanischsprachige Kurzfilm „A God’s Shadow“ lässt den Zuschauer an der Lebensgeschichte eines Mannes im ländlichen Mexiko teilhaben, der in einem fast folkloristischen Erzählstil von der gequälten Vergangenheit seiner Gemeinde und seinen eigenen Erfahrungen berichtet. Der Schwarz-Weiß-Film wechselt nahtlos zwischen intimen Nahaufnahmen von Gesichtern und stimmungsvollen Landschafts- und Dorfszenen, die eine eindringliche Atmosphäre schaffen. Aberglaube und Spiritualität als Teil der Erzählung hinterfragen die Notwendigkeit und Bedeutung von Überlebensmechanismen.
Trailer – “A God’s Shadow”