Jun Ho Cho (DE/KR)

JUN HO CHO (DE/KR)
Text geschrieben von GHA

Der in Südkorea geborene und heute in Deutschland lebende Jun Ho Cho malt verspielte Kompositionen und Szenen mit eindringlichen Themen und Titeln. 

Blockfarbige Hintergründe und komplexe Kompositionen kennzeichnen die surrealistischen Werke von Jun Ho Cho. Alle seine Acrylbilder zeigen phantasievolle, fast traumartige Figuren in kleinen Blasen in der Mitte der Leinwand. Sein glatter und übergangsloser Auftrag lässt Szenen entstehen, die aus der Ferne fast digital wirken, aus der Nähe jedoch etwas chaotisch und vielschichtig, mit anonymen Figuren, die sich überschneiden und miteinander interagieren. Wie ein Kind in einem Spielzeugladen wird man von der leuchtenden Farbpalette und den verlockenden Figuren verführt und möchte am liebsten die Hand ausstrecken und nach den Figuren greifen. 

Jun Ho Cho

Bei näherer Betrachtung erkennt man jedoch die komplexen Bedeutungen hinter jeder Szene, und die Figuren wirken verzweifelt oder fühlen sich oft unwohl. Diese Verwandlung ist für das Verständnis der Werke von entscheidender Bedeutung, denn wenn man sich Zeit nimmt, seine anfänglichen Gefühle gegenüber den Werken zu ändern, entsteht eine Interaktion zwischen dem Betrachter und der Kunst. 

Im Mittelpunkt jedes Gemäldes stehen schwierige und persönliche Themen, die sich von Person zu Person in ihrer Sichtweise unterscheiden. Titel wie „Pubertät“, „Gewicht des Lebens“ und „Flüchtling“ beschreiben jeweils persönliche Erfahrungen – vielleicht stellt Cho seine eigene Herangehensweise an diese Themen dar oder er reagiert mit kindlicher Ignoranz darauf. In seinen Kunstwerken konzentriert er sich auf Fabelwesen, Tiere mit humanistischen Zügen und Filmcharaktere, was diese Idee der jugendlichen Rückschau noch verstärkt. Ebenso kontrastreich ist seine Farbpalette, die verwaschen und pastellfarben erscheint und die Idee einer Traumlandschaft oder imaginäre Szenarien in Verbindung mit schwierigen Themen weiter auslotet. 

Zusammen mit der Abwesenheit von Gesichtern beginnt sich der Betrachter zu fragen, ob seine Werke Ausdruck eines Traums oder der Realität sind.

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