Dorota Karolewska (PL)
Text written by GHA
Die polnische Künstlerin Dorota Karolewska schafft farbenfrohe figurative Stichtiefdrucke. Blautöne und verschiedene Schattierungen von Violett, verführerisch kombiniert mit dünnen, klaren Linien, bestimmen Karolewskas Formensprache.
Fließende weibliche Figuren regen zum Nachdenken über die Verspieltheit der Kindheit und die Verantwortung des Erwachsenseins an. Der Kontrast zwischen Blau und Violett scheint eine starke Verbindung zu den Hauptfiguren herzustellen und Elemente ihrer Identität in einer melancholischen und nostalgischen Atmosphäre zu enthüllen. In jeder Komposition unterscheiden sich die Farben der jüngeren bzw. älteren weiblichen Hauptfiguren, was für den Betrachter eine faszinierende Dynamik erzeugt, die es zu erkunden gilt.
Es ist spürbar, dass die Herausforderungen des Frauseins auf sehr diskrete Weise angesprochen werden und das Publikum dazu einladen, sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Weibliche Protagonistinnen, die ohne weitere Interaktion mit dem sie umgebenden Raum miteinander verbunden sind, liegen sich entweder in den Armen oder nehmen eine schützende Position ein, die als Kommentar zu den verschiedenen Aspekten der Mutterschaft verstanden werden kann.
Durch das Fehlen jeglicher organischer Formen kann man seine eigenen Gefühle und persönlichen Erfahrungen mit den Figuren in Verbindung bringen. Vertikale Linien verleihen den Radierungen Höhe und deuten eine auftretende Hierarchie an. Die Dualität der menschlichen Natur wird sensibel aufgegriffen, indem eine Verbindung zur Kindheit als gemeinsame Basis hergestellt wird.
Dorotas Kunstwerke können als Tor zwischen unserem inneren Kind und den Menschen, zu denen wir uns langsam entwickeln, dienen, oder als Erinnerung daran, wie schmerzhaft, aber auch geistig befriedigend das Erwachsenwerden sein kann.
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