Hassan Zahreddine (LB)
Text written by GHA
Die Mezzoprints des in Kanada lebenden libanesischen Künstlers Hassan Zahreddine stellen traumähnliche Landschaften dar. Die kontrastierenden nächtlichen Schatten unterstreichen die Theatralik der hellen Szenerie, in der sich natürliche Veränderungen vollziehen.
Zahreddines Drucke sind eine Kombination aus Tupfengravur und Mezzodruck, wodurch die natürlichen Elemente in der Unschärfe der nächtlichen Dunkelheit weich erscheinen. Die detaillierten, dünnen Linien bilden einen Gegenpol zu den großen schwarzen Flächen, wodurch ein Unterschied in den Texturen entsteht. Jede dieser Landschaften weist einen hellen Bereich oder ein Motiv auf, das von einer undefinierten Lichtquelle mystisch beleuchtet wird.
Dort, wo die Dunkelheit endet, setzt das Licht abrupt ein, anstatt langsam eingeführt zu werden. Dieser dramatische Kontrast lässt die Szenerie spannend und surreal erscheinen, mit schwebenden Fenstern und seltsam schwebenden Wolken.
Der nächtliche Himmel scheint entweder im Anmarsch zu sein oder zu schwanken, was auf den Lauf der Zeit hinweist. Dieses Gefühl der Vergänglichkeit wird durch die ernste Stille der Wolken und die Äste der Bäume, die eigentlich treiben und schwanken sollten, konterkariert. Durch diesen spannungsgeladenen, transitorischen Zustand des „Dazwischen“ wird eine Liminalität geschaffen, die sowohl Bewegung als auch Stille, Tag und Nacht, Traum und Realität verkörpert.
Allein mit der Natur findet sich der Betrachter in Zahreddines Grenzlandschaften an der Schwelle von Ruhe und Erwartung wieder. Die Drucke fangen einen Moment der Ruhe vor dem Sturm ein, fast so, als würde das Natürliche auf das Jenseitige treffen.
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