Hélène Bascoul (FR)
Text written by GHA
Hélène Bascouls schwarz-weiße Aquatinten in kleinen Formaten zeigen Szenen aus dem Alltag in einer körnigen, kontrastreichen Textur, die den Bildern einen melancholischen Ton verleiht.
Die gekonnte Verwendung einer grobkörnigeren Formensprache mit deutlich gebrochenen Linien und reichen Kontrasten, die von gesättigten schwarzen Flecken bis zu fast blendend weißen Flächen reichen, erzeugt eine faszinierende Spannung zwischen dem dramatischen Ausdruck und den alltäglichen Motiven der Werke.
Diese Spannung zwischen Form und Motiv vermittelt eine ambivalente Erfahrung, die die Drucke kennzeichnet. Auch wenn die Kompositionen auf den ersten Blick an hastig aufgenommene Schnappschüsse erinnern, liegt in den ruhigen Darstellungen von Alltagssituationen eine Gelassenheit.
Eine aufmerksame Zärtlichkeit erfüllt die Bilder und der Versuch, das Leben im Vorbeiflug einzufangen. Dennoch ist die Wiedergabe leicht verzerrt, was die Bilder mit Erinnerungen oder verblassten Fotos in Verbindung bringt. In Verbindung mit den körnigen Texturen hinterlässt diese Verzerrung den Eindruck, dass sich die Bilder vor unseren Augen fast auflösen und einen melancholischen Schleier über die alltäglichen Szenen ziehen, indem sie deren Vergänglichkeit andeuten. Bascouls ambivalente Drucke geben dem Betrachter die Möglichkeit, über die häuslichen Szenen und Räume, die den Großteil unseres Lebens ausmachen, nachzudenken und ihre prekäre Natur zu schätzen.
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Maman Abracadabra