Metka Pepelnak (SI)
Text written by GHA
Metka Pepelnaks kleinformatige Drucken aus handgeschöpftem Papier, zeigen organische Strukturen und Mustern die sich verflechten.
Die slowenische Künstlerin, die Papier aus wiederverwendbaren Materialien herstellt, erforscht Papier als ein fast skulpturales Material, um organische Konstellationen von Wachstum und Variationen zu schaffen, die an natürliche Formen wie Baumwurzeln oder Korallen erinnern. Die Bilder erhalten dadurch konkrete Texturen und eine rohe Identität, die durch die starken Kontraste zwischen den weißen Strukturen und den Hintergründen aus pechschwarzen Kreisen noch verstärkt wird. Die dunklen Kreise können Assoziationen zum Weltraum, zu schwarzen Löchern oder zur Tiefsee wecken – oder einfach zu einem grundlegenden Kontrast zwischen Schöpfung und Nichts.
Vor diesem Hintergrund wirken die organischen Kompositionen zerbrechlich und stark zugleich, sie erobern und umklammern die Leere mit ihren verästelten Gliedern. Es ist bezeichnend, wie in Pepelnaks Lupenansichten, die gleichzeitig als Tele- und Mikroskope fungieren, kleine und große Maßstäbe, Perspektiven und Muster zusammenkommen. Es ist schwer zu entscheiden, ob wir die Motive vergrößert oder verkleinert sehen; vielmehr könnten wir gleichzeitig kosmische Nebel und bakterielle Strukturen betrachten. Dies hinterlässt den Eindruck, dass im künstlerischen Prozess Welten aus dem Nichts geschaffen werden, und die elegante Behandlung des Papiers ist eine Hommage an das Papier als unschätzbares Medium für den kreativen Ausdruck, das von Schriftstellern und Künstlern gleichermaßen genutzt wird, um ganze Universen zu erschaffen.
In Pepelnaks Drucken wird der Betrachter eingeladen, an diesem Schöpfungsprozess teilzunehmen, indem er das Wachstum organischer Strukturen beobachtet und dabei sowohl die größten als auch die kleinsten Kreationen betrachtet.
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