Michela Mascarucci (IT)
Text written by GHA
In Michela Mascaruccis düsteren kleinformatigen Radierungen verschmelzen geometrische Formen zu komplexen, dynamischen Kompositionen, die an retro-futuristische Architekturen erinnern.
Die italienische Künstlerin verwendet die Aquatinta-Technik, um elegante Kontraste und reiche Details in einer signifikanten Textur zu schaffen, die fast an Stoff oder Leinwand erinnert. Eine charakteristische perspektivische Tiefe wird durch die Überlagerung von Schichten erreicht, was zu einem fast hypnotischen Ausdruck führt.
Schatten und Schattierungen tauchen durch den Sepia-Filter von Grau oder verblichenem Türkis auf und erwecken die Motive in einem fast rhythmischen Reigen von Kontrasten und Perspektiven zum Leben.
Die Darstellung vibrierender geometrischer Formen in abstrakten Fantasieräumen weckt Assoziationen zu kubistischen Kompositionen, und da die Formen als architektonische Skizzen auftauchen, ist es schwer zu entscheiden, ob es sich bei den Darstellungen um Zukunftsvisionen oder Einblicke in verlassene Orte und Ideen aus der Vergangenheit handelt. Ebenso vermittelt die Ähnlichkeit mit der futuristischen Ästhetik der 1930er Jahre eine Vorstellung von technologischem Optimismus und Bewegung, die an die aktuellen Fortschritte erinnert, und so laden uns die Szenen ein, darüber nachzudenken, wie wir hierher gekommen sind und wohin wir als nächstes gehen. Die komplizierten und vielschichtigen Bildaufbauten lassen die tiefgründigen Werke wie offene Labyrinthe wirken und laden zu Fragen und Neugier ein, die spannenden Räume zu genießen und zu erkunden.
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