RICHARD HRICKO (US)

Richard Hricko (US)

Text/Translation GHA

Der amerikanische Künstler Richard Hricko schafft Szenarien, die aus einer anderen Dimension zu kommen scheinen, aus einer verfallenden Welt. Die Vegetation hat alles in Beschlag genommen. Kein anderes Lebenszeichen ist vorhanden, und der Künstler umrahmt mit Großaufnahmen das neue vegetative Herrschaftsgebiet. Die Technik, der er sich bedient, die Kupfertiefdrucktechnik, ermöglicht eine äußerst präzise Darstellung der Motive und der starken Licht- und Schatteneffekte.

In Hrickos Kunstwerken sehen wir, wie sich das pflanzliche Leben verwickelt und einwickelt, um verschlungene kreisförmige Muster zu schaffen. Es wächst mit seinen Blättern, Zweigen und Blüten über die Bilder hinweg. Fasziniert beobachtet der Betrachter, wie die Schlingpflanzen dem, was sie erobert haben, kräftig die Stirn bieten. In der Tat vermitteln sie die Kraft und Macht der Natur, ihre Fähigkeit, sich langsam alles untertan zu machen. Deshalb bleibt beim Betrachter ein Gefühl von Ohnmacht und Faszination zugleich zurück.

Richard Hricko

Von Zeit zu Zeit ist unter den Ästen noch etwas zu erkennen. Es kann ein mechanisches Instrument sein, eine kleine Skulptur, ein architektonisches Detail. Sie geben Einblicke in eine verschwundene Welt und erhöhen das Mysterium der Szenen. Das völlige Fehlen von Farben, die Dominanz von Schwarz und Weiß, schaffen eine melancholische Atmosphäre, die irgendwie in der Schwebe ist. Hier kann der Betrachter in aller Ruhe all die kleinsten Details bewundern, während er sich in den Bildern außerhalb von Zeit und Raum verliert. 

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