Tomasz M. Kukawski (PL)

Tomasz M. KUKAWSKI (PL)
Text written by GHA

Die großformatigen Schwarz-Weiß-Linolschnitte von Tomasz M. Kukawski zeigen verpixelte Protagonisten mit verstörender Mimik.

Kontraste und Schattierungen bilden Nahaufnahmen von Einsamkeit in verpixelten Texturen. Die dichten Kompositionen und das häufige Auftauchen von Trennbalken hinterlassen ein klaustrophobisches Gefühl des Eingesperrtseins und der Überwindung unüberwindbarer Distanzen, um einen anderen Menschen zu erreichen. Die Nahperspektiven verweigern Klarheit und Überblick und lassen nur die beunruhigende Nähe der in Pixel zerfallenden Gesichter übrig. 

Tomasz M. KUKAWSKI (PL)

In Anspielung auf zeitgenössische digitale Phänomene könnte die verpixelte Textur sogar einem binären Code ähneln, als ob die Gesichter teilweise hochgeladen oder im Prozess der Auslöschung gefangen sind und geisterhafte, unvollständige und nur halb existierende Identitäten zurücklassen. Das städtisch anmutende Szenario der Barrieren scheint die Individuen voneinander zu trennen und das Gefühl der Isolation zu verstärken. Da Verwirrung, Verzweiflung und sogar Angst den Gesichtsausdruck der Figuren dominieren, vermitteln die Drucke ein desorientierendes Gefühl von Bewegung, Entfremdung und Verlust, in dem die Figuren in einer verwirrten und zerbrochenen Welt gefangen scheinen. Die Bilder fordern den Betrachter auf, sich mit Themen wie Medieneinfluss, Zeit und Raum auseinanderzusetzen und zu überlegen, ob das Digitale die Menschen in einer verpixelten modernen Existenz näher zusammen oder weiter auseinander bringt.

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