ADRIAN WILLIAMS (DE)
Williams’ akribische Collagen agieren als Karten, die Geografie seiner Innenwelt aufzeichnen oder die Welt, die “Hunde hören” sichtbar machen. Damit bricht er die Wand zwischen Vorstellung und physischem Raum.
Seine Mixed-Media-Arbeiten sind ausgiebige Erkundungen und Untersuchungen der Innenwelt. Adrian Williams schöpft größtenteils aus seiner Vorstellungskraft und lässt als einzigen Anker zur Außenwelt eine philosophische Frage oder einen poetischen Gedanken im Titel stehen.
Williams verwendet ein breites Spektrum von Medien, um seine detaillierten Zeichnungen anzufertigen. Tinte und Bleistift werden durch geklebte Elementen wie vergilbtes Papier, alte Buchrücken und gefundene Holzstücke ergänzt. Holzbeizen und Lacke bilden eine zusätzliche Schicht. Mit all diesen Techniken formt er Töne, Impressionen und Gedanken zu einer kartografischen Landschaft.
Er verleiht seinen Eindrücken in Form von Straßen, Kreuzungen und Treppen in seltsamen Winkeln Gestalt. Mit all ihren Details laden die geometrischen Formen und unberechenbaren Muster die Betrachtenden dazu ein, einen Schritt näher zu treten und genau hinzuschauen, das Bild mit ihren Augen abzulaufen und sich in seiner Welt zu orientieren. Williams setzt ganze Stadtviertel zusammen, in dessen Straßen der aufmerksame Betrachter sich stundenlang verlieren kann.
Die Ähnlichkeit zur Landkarte besteht nicht nur formal, sondern auch konzeptionell. Williams‘ Bilder wirken wie Satellitenbilder seiner Gedankenwelt, die das was für alle anderen Menschen unsichtbar ist, einfangen, organisieren und visualisieren. Obwohl Williams‘ Bilder in der Wahl seiner Themen radikal subjektiv sind, erlauben sie aufgrund ihrer formalen Klarheit eine Auseinandersetzung und einen Dialog mit Betrachtenden. Sie ordnen seine Gedanken, obwohl sie aus der Ferne chaotisch wirken mögen, in nachvollziehbare Formen und Pfade. Adrian Williams‘ Arbeiten verpflanzen ein Stück der inneren Welt nach außen, in die Öffentlichkeit. Sie erlauben den Eintritt in eine andere Dimension. Aufgrund dieser vermittelnden Funktion spielen Maßstab und Umgebung der Bilder eine wichtige Rolle. Vor allem die grösseren Werke von Williams wirken eher als Fenster in eine andere Welt denn als Bilder, die lediglich auf der Wand liegen. Seine Werke nehmen den Raum ein und verändern dessen ganze Wahrnehmung. Wie beim Öffnen einer Schachtel ist es, als ob eine Wand der physischen Welt aufgeklappt würde, um den verborgenen Mikrokosmos der Kontemplation dahinter zu enthüllen.
Die verschiedenen Elemente bilden Muster und Strukturen, die das Werk sowohl aus der Distanz als auch aus der Nähe visuell stimulierend erscheinen lassen. Trotz der Verwendung aller möglichen Medien und all der verschiedenen Formen gelingt es dem Künstler, alles auszubalancieren und ein harmonisches Gleichgewicht zu formulieren.
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