Alessandro de Leo (IT) – DE


ALESSANDRO DE LEO (IT)

Alessandro De Leos kontrastreiche Schwarz-Weiß Fotos zeigen Gesichter und Ganzkörperportraits. Die Personen bewegen sich, verschwimmen vor der Linse der Kamera und visualisieren die stetige Veränderungen aller Dinge.

Alessandro De Leo ist ein in Italien ansässiger Fotograf. Vor kurzem verband er seine Leidenschaft für Kunst mit seinem Beruf und wurde Dozent für digitale Postproduktion. De Leos kontrastreiche Schwarz-Weiß-Bilder zeigen Spuren von Gesichtern und Körpern. Die Motive scheinen in Bewegung zu sein, trotzen dem menschlichen Auge und scheinen in ständiger Veränderung verfroren zu sein.

In De Leos Bildern sind Schwarz und Weiß zwei verschiedene Sphären, bewohnt von Körpern, die sich frei bewegen und Spuren hinterlassen. Weiß ist das Licht, das die Figuren sichtbar macht. Es steht im Kontrast zum Schwarz, dem Schatten, der die Materie verschluckt. Weiß übernimmt die Rolle eines Suchscheinwerfers, der die vom Fotografen aufgenommene Szene punktuell erhellt.

In De Leos Fotografien gibt es eine Vielzahl von Gegensätzen. Schwarz und Weiß, Licht und Schatten, das Gezeigte und das Verborgene sind die kontrastierenden Elemente in den Bildern des italienischen Fotografen. In jedem Dipol erklingen die Elemente als Stimmen in einem immerwährenden Dialog, einem endlosen Muster von Fragen und Antworten, das kein Ende nimmt.

Alessandro de Leo

Diese Elemente sind Antithesen, arbeiten aber doch zusammen, um einen Fluss und eine Energie in die Bildern zu bringen und die ruhige und stille Wirkung auszubalancieren. De Leos Bilder sind keine traditionellen Porträts. Sie können den Betrachter verunsichern, mit ihren unergründlichen Gesichtern, Körpern und ihrer Mimik. Es ist nicht mehr möglich und auch nicht mehr interessant zu wissen, wer das Subjekt des Porträts ist, ob es ein Mann oder eine Frau ist und welche Ausdrücke und Gedanken dahinter stehen. Es geht vielmehr um den Moment und die Spuren, die die Figur in Bewegung hinterlässt,  wenn alles vom Licht erfasst wird. Die Bilder erzählen von steter Veränderung und visualisieren die konstante Beschleunigung und Unfassbarkeit unseres modernen Lebensstils. Sie halten fest, wie oft das menschliche Auge Objekte überfliegt, statt auf ihnen zu ruhen, lediglich hinzusehen, statt zu beobachten. Die Kamera übernimmt hier stellvertretend für das menschliche Auge und Gehirn die Aufgabe, nicht die Materie einzufangen, sondern das, was von ihr übrig bleibt: leuchtende Spuren und Schatten. De Leos Fotografien scheinen der Beweis dafür zu sein, dass wir sehr oft nicht in der Lage sind, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, und zeigen ein Gefühl der Unkommunizierbarkeit und der Unmöglichkeit, tiefgehend als Mensch verstanden zu werden.

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                                             Marianna                                                                                         Divenire