Alexandra Aquilina (MT)

ALEXANDRA AQUILINA (MT)
Text/Translation GHA

Das selbsternannte „ScreenGirl“, die in Berlin lebende maltesische Künstlerin Alexandra Aquilina, ist hauptsächlich von der Popkultur, religiösen Bildern und weiblichen Ikonen inspiriert. 

Während ihres Grafikdesign-Studiums am Malta College of Arts wurde sie in den Siebdruck eingeführt. Sie entwickelte diese Technik autodidaktisch weiter, und heute ist dies die am häufigsten verwendete Technik in ihren Produktionen. Aquilinas Interesse an der Mode, die schon früh in ihrer Karriere professionalisiert wurde, lässt sich leicht an ihren Drucken ablesen.

 

Alexandra Aquilina

 

Katzen, ein häufiges Thema ihrer Werke, erscheinen in einer Aura der Mystik, gekleidet und geschmückt wie Götzen und Götter. Feministische Ikonographie und Gen-X-Nostalgie, wie sie behauptet, dienen ihr als Linse, durch die sie ihren kreativen Prozess anspricht.

Einige ihrer Drucke haben eindeutig mit kommerzieller Kunst zu tun, obwohl sie sich auch mit sozialen Fragen befasst, die auf ihrer persönlichen Erfahrung als junge Frau beruhen, die in einem frommen katholischen mediterranen Umfeld mit einer starken patriarchalischen Struktur aufwuchs.

Das Bild einer vergöttlichten Frauengestalt taucht in der von ihr geschaffenen Bildsprache immer wieder auf. Ihr Werk Not your Virgin Not your whore ist ein klares Beispiel für diesen Ansatz – der nackte Torso einer Frau, die einen Schleier trägt und deren Kopf von einem Heiligenschein umgeben ist, erscheint wie erstochen. Die leuchtend rote Farbe der Rosen, die um ihre Figur gelegt sind, scheint als Metapher für Blut zu dienen, und die ganze kraftvolle Komposition kann als Anspielung auf die systematische Gewalt gelesen werden, die auf den weiblichen Körper ausgeübt wird.

 

   FRUTANA – HELU MANNA                           NOT YOUR VIRGIN NOT YOUR WHORE