ALEXIS JANG (DE)
Jangs Malereien wandern auf einem schmalen Grat zwischen Lust und Abneigung. Sie verleiht ihren Gefühlen in Gestalt von Speisen und erstellt damit einen raffinierten Gegenentwurf zu den objektivierenden Werbetafeln der 50er.
Die Gemälde und Illustrationen von Alexis Jang kann man als Selbstporträts bezeichnen, auch wenn sie meist nicht ihr Gesicht zeigen. Ihr Alltag und ihre Identität sind jedoch die wesentlichen Themen, mit denen sie sich beschäftigt.
Alexis Jang begann schon früh mit dem Zeichnen, inspiriert von einer ihrer Lehrerinnen, die Animecharaktere unter Jangs Hausaufgaben setzte, wenn sie diese gut gemacht hatte. Die Einfachheit, die klaren Umrisse und die Reduziertheit der Cartoons sind in Alexis Jangs Arbeit selbst heute noch präsent, auch wenn sich seit ihrer Grundschulzeit vieles verändert hat.
Sie begann, ihre Zeichnungen auch mit einem Computerprogramm zu bearbeiten, um sie mit Texturen zu versehen. Die daraus resultierende Körnigkeit kommt vor allem in ihrem illustrativen Werk zur Geltung.
In Fresh Legs 2020 zeigt sie jedoch einige ihrer exquisiten Pop-Art-Malereien. Über Frauenfiguren und Lebensmitteln platziert sie Schriftzüge, die in ihrer Ästhetik auf die Werbedrucke und Ladenschilder der 50er und 60er verweisen. Statt dementsprechend den industriellen Reproduktionsprozess des Siebdrucks zu übernehmen, malt sie von Hand und entfernt sich damit noch ein Stück von dem vorgegebenen Schema. Sie eignet sich die industriellen Ästhetik dadurch an und lässt die Bilder noch persönlicher und einzigartiger werden. Irgendwo zwischen Riot Grrrl, Minimalismus und Magritte findet Alexis Jang eine Stimme der Selbstermächtigung. Weit davon entfernt, die Frauen in ihren Bildern zu objektivieren, kommentiert sie kritisch und spricht über ihre Gefühle. Im Gegensatz zu der sexistischen Werbung, auf die sie sich bezieht, sind Jangs Bilder sensibel, humorvoll und verbinden Niedlichkeit mit Absurdität. Ihr Umgang mit Ängsten und Sexualität bleibt heiter und unbeschwert. Alexis Jang hat in Südkorea und New York gelebt, bevor sie in Berlin angekommen ist. Sie hat bereits für verschiedene Magazine illustriert, darunter die New York Times und Vice.
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Horny & Afraid Roasting My Anger