Caroline Koenders (NL)
Text written by GHA
In ihren Mezzoprints erforscht die niederländische Künstlerin Caroline Koenders Dimensionalität und Licht durch hauptsächlich kugelförmige Objekte, die skulpturalen Werken ähneln.
Die Identität von Koenders‘ Objekten ist unbestimmt, da sie eine Mischung aus organischen und mechanischen Formen bilden und im Raum schweben.
Ein flacher weißer Hintergrund hinter einigen der Objekte unterstreicht ihre Dimensionalität und lässt jede Kurve scharf erscheinen. In ihren anderen Drucken hüllt Koenders ihre Objekte in eine schwarze Leere und mildert ihre Ränder mit tiefen Schatten.
Jede einzelne Farbnuance des Motivs wird durch diese Schattierung hervorgehoben: Eine farbige Kugel erscheint je nach Lichteinfall in ganz unterschiedlichen Schattierungen. Die dramatische Beleuchtung erweckt fast den Eindruck, als würde der Betrachter mit einer Taschenlampe in einen dunklen Keller voller Kuriositäten leuchten, wobei die Kugelform und die kräftigen Farbtöne die organische Form der Objekte betonen. Gleichzeitig erinnern die schlichte Oberfläche und die Schichtung der Formen aber auch an mechanische Teile. Schattierungen machen sie spürbar und laden den Betrachter dazu ein, sich vorzustellen, wie es sich anfühlt, sie als greifbare Objekte in den Händen zu halten und mit den Fingern über jede Oberfläche zu fahren.
Die Dimensionalität der Objekte wird durch ihre bedrohlichen Hohlräume noch verstärkt. Wie ein Kameraobjektiv scheinen die klaffenden Löcher den Betrachter geheimnisvoll anzustarren. Indem sie ihre Präsenz im Raum behaupten, scheinen sie eher lebende Wesen als bloße Objekte zu sein. Koenders‘ Mezzoprints sind präzise Studien von Licht und Form, die eine solche Dimensionalität entwickeln, dass sie auf einer flachen Oberfläche die greifbare Präsenz eines skulpturalen Werks behaupten. Sie wecken nicht nur den Seh-, sondern auch den Tastsinn des Betrachters und verleiten ihn dazu, in den dunklen Schatten der Drucke nach weiteren rätselhaften Formen zu suchen.
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