Christina Tzani (GR) – DE


CHRISTINA TZANI (GR)

Die griechische Künstlerin Christina Tzani berührt in ihren Aquarellen kontroverse Themen, die starke Emotionen hervorrufen und sich vor allem mit der Situation verletzter Kinder befassen.

Tzanis Bilder thematisieren auf unbequeme Art Gewalt gegen Kinder. Mit zarten, blutenden Aquarellfarben setzt sie verletzte Kinder aufs Blatt. Die Figuren erscheinen fast durchsichtig, wirken sensibel und empfänglich. Dass sie in diesem leidvollen Moment festgetrocknet sind sorgt für Unbehagen.

Viele der porträtierten Kinder tragen kahlgeschorene Köpfe und ballen die Hände zu Fäusten, was ihre Ambiguität von Wehrhaftigkeit und Hilflosigkeit unterstreicht. Womit sie in Konflikt stehen ist nicht klar, denn der Raum um sie ist vollkommen leer.

Christina Tzani

Der weiße Hintergrund um sie erweckt den Eindruck, mit ihnen alleine zu sein. Tatsächlich scheinen sie sich in ihrer Isolation und Verlassenheit dem Betrachter zuzuwenden. Diesen sehen sie mit geradem, herausfordernden Blick an. Die Kinder scheinen trotz allem ihre Würde zu tragen und ermächtigt zu sein.

Tzani liefert sie nicht aus, sondern stellt sie als gezeichnete, aber stolze Überlebende dar, die sich nicht zurückziehen, sondern ihr Gegenüber konfrontieren. Das zwingt den Betrachter in die Rolle eines Voyeurs, ist vielleicht schon ein Vorwurf gegen ihn. Er kann nicht unbeteiligt vorbeigehen, sondern wird von den Kinderszenen und ihrem eindringlichen Ausdruck gefesselt. Obwohl sie heikle Themen behandeln, sind Tzanis Kunstwerke insofern einzigartig, als dass sie auch die Widerstandsfähigkeit der Kinder hervorheben und ein Gefühl der Ermächtigung vermitteln. Sie erzählt Geschichten von Gewalt und Überleben.

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