DANIELA ADAMEZ (ES/CO)
Die Porträts von Adamez bannen durch expressive Überzeichnungen, poppige Farben und den Mix aus kleinteiligen Mustern vom Dekor bis zum Tattoo – Bilder eines modernen horror vacui.
Die 1986 in Bogota geborene Daniela Adamez ist eine in Barcelona lebende Künstlerin, die hauptsächlich an großformatigen Porträts arbeitet. Ihre farbenfrohen Gemälde zeigen modifizierte Figuren, die in spielerisch dekorierten hellen Hintergründen platziert sind.
Durch expressive Verformungen des menschlichen Körpers und stilisierte Formen konzentriert sich die Künstlerin auf verschiedene soziale Rollen in unserer heutigen Gesellschaft. Ihre Porträts sind fesselnde Bilder eines modernen Horror vacui. Kreative und lebendige Muster übernehmen ihre Bilder – trendige Farben und figurative Formen imprägnieren sowohl das Dekor als auch Körper und finden sich wieder in Inneneinrichtungen, Kleidung und Tätowierungen.
Bei ihren ersten künstlerischen Erfahrungen in ihrer Kindheit war sie stark von der präkolumbianischen Kunst inspiriert. Nun ähneln die stilisierten Figuren mit langen Hälsen, die sie darstellt, denen des Manierismus, insbesondere denen Modiglianis.
Adamez lädt den Betrachter ein, mehr über die dargestellten Figuren zu erfahren und gleichzeitig die Idee der Schönheit und ihre Grenzen zu erforschen. Mit Acrylfarben und Ölmalerei sind ihre Kompositionen oft zwischen Realität und Mythos angesiedelt und zeigen Figuren ihrer Generation, die sich aktuellen gesellschaftlichen Fragen stellen – ihr Drang nach Individualität steht im Widerspruch zu ihrer Angst, in einer super-medialen und vernetzten Welt allein zu sein. Die Figuren sind mit teuren Modemarken bekleidet, mit Tätowierungen und Schmuck bedeckt. Junge Menschen können sich leicht mit diesen Figuren verbunden fühlen. Die Idee des Luxus hat sich gewandelt – sie ist als neue Form der Identität in die Bilder der Arbeiter- und Mittelschicht eingegangen.
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