Dominik Wlodarek (PL)

Dominik Wlodarek (PL)
Text written by GHA

Die Karborundum-Gravuren des polnischen Künstlers Dominik Wlodarek vermitteln eine Stadtlandschaft, die für harte Arbeit bestimmt ist, doch die einfachen Formen der Skyline schaffen eine einsame Ruhe. Wlodareks Stadtansichten sind in einer dunklen Farbskala gehalten, die durch den gezielten Einsatz von schattigem Weiß unterstrichen wird.

Verschiedene Transparenzabstufungen verleihen den in der Ferne verblassenden Strukturen eine neue Dimension. Komplizierte Details unterstreichen die großen Konstruktionen in der Komposition. Die dunklen Töne verstärken die Industrieszenen, die düstere, isolierte Städte mit kahlen Baumzweigen darstellen, und der weite, bewölkte Himmel vermittelt die winterliche Kälte draußen. Die Baustellen erwecken den Eindruck von harter Arbeit, ohne dass ein bestimmter Arbeitsvorgang sichtbar wird. 

Dominik Wlodarek (PL)

Obwohl die industrielle Atmosphäre der Stadt auf belebte Straßen und lauten Lärm hindeutet, sind keine menschlichen Figuren zu sehen. Die Kräne sind sich selbst überlassen. Es entsteht ein Gefühl der Distanz zwischen dem Betrachter und dem gezeigten Bild. Ob es sich um eine weite Wasserfläche oder einen hohen Fensterrahmen handelt, eine unsichtbare Barriere scheint die beiden voneinander zu trennen. Die Kompositionen zeigen die Stadt immer irgendwie aus einer entfernten Perspektive – von weit weg, weit unten und hinter dem Gitter des Fensters. Diese Entfremdung evoziert ein Gefühl der Einsamkeit, lässt die Stadt aber auch kleiner und ruhiger erscheinen.  Wlodarek spielt mit dem Raumgefühl des Zuschauers in seinen Skylines: Deren Größe lässt die Stadt kleiner erscheinen , aber auch die Stadt selbst verliert sich in der Ferne.

Wlodareks monochrome Radierungen, die die stillen Skylines hinter dem Fenster abtasten, vermitteln eine Stille in dieser ansonsten scheinbar geschäftigen Stadtlandschaft. Der Betrachter ist eingeladen, in dieser einsamen Szenerie zu verweilen, die die Mühsal industrieller Lebensräume einfängt und die Vernachlässigung von natürlichen Lebensräumen durch die heutige Gesellschaft thematisiert.

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