Emilee Sheldon (GB)
Text written by GHA
Emilee Sheldons großformatige, tiefschwarze Linolschnitte zeigen Tiere in einem ebenso festlichen wie absurden Karneval. Die britische Künstlerin spielt mit den klassischen Kompositionen des Triptychons und des Stilllebens, die traditionell mit Verfall und Vergänglichkeit in Verbindung gebracht werden, und zeigt überraschende Szenen mit Tieren als Gäste und kulinarische Elemente exzessiver Feste.
Da die Linoltechnik keine Schattierungen enthält, sondern ein sattes, kräftiges Schwarz hinterlässt, nehmen die Werke einen ausgeprägten, scharfkantigen Stil an, der reich an Details und Bewegung ist und sowohl klassische Ornamente als auch eine cartoonhafte Verspieltheit enthält.
Dies erzeugt eine humoristische Spannung; bei näherer Betrachtung werden die scheinbar fröhlichen Szenen jedoch komplexer und absurder. In einem Bild sehen wir Tiere, die menschliche Kleider und Requisiten tragen, während sie in einem anderen Bild die Zutaten für eine luxuriöse Mahlzeit darstellen.
Flammen sind ein immer wiederkehrendes Motiv, das manchmal nur schwer von den ornamentierten Blättern zu unterscheiden ist, wodurch sich Wohlstand und Verhängnis vermischen und das Fest sowohl metaphorisch als auch buchstäblich brennen. Auf diese Weise bezieht sich das Werk auf zeitgenössische Themen und Fragen von Exzess, Konsum und Dekadenz. Die Linoldrucke von Sheldon inszenieren dabei einen makabren Tanz zwischen Karneval und Blutbad, der den Betrachter mit den fröhlichen Tieren anstoßen lässt, aber auch einen Vorgeschmack auf den morgigen Kater gibt.
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Nothing To Sea Here Intro