HENDRIK FAURE (DE)
Text/Translation GHA
Faures Fotogravuren zeigen Stillleben in scheinbar gespenstischen Räumen. Objekte seines Ateliers sind in einem Zustand des Verfalls dargestellt, wodurch eine stille und irgendwie beängstigende Bildsprache entsteht.
Der deutsche Fotograf Hendrik Faure arbeitet mit der Technik der Photogravüre mit traditionellem Ätzkupfer, wobei er großformatige Negative, analoge Kopien oder digitale Interpositive und Kolophonium-Aquatinta verwendet. In den frühen Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit konzentrierte er sich auf die Schwarz-Weiße-Dunkelkammer-technik, später nahm sein Interesse am Stillleben einen prominenten Platz in seinem Werk ein.
Durch die Darstellung scheinbar gespenstischer Räume hat Faure eine irgendwie beängstigende Bildsprache von Objekten entwickelt – sein Atelier könnte leicht mit einem Horrorkabinett verwechselt werden – wie Schädel und Schaufensterpuppen, die in einem Zustand des Verfalls erscheinen.
Was Faures Bilder jedoch besonders düster macht, sind die verstorbenen Tiere, die er als seine “Modelle” bezeichnet – Kreaturen, die ihm seine Nachbarn geschenkt haben und die auf ihren Ländereien gefunden wurden. Diese seltsame und doch harmonische Kombination von Elementen wird mit großer Zartheit und Sensibilität behandelt. Das Interesse des Künstlers für das Organische, für Leben und Tod, mag mit seiner Karriere in der Allgemeinmedizin zusammenhängen.
Trotz der verstörenden und stillen Atmosphäre, die er schafft, kann man in Faures Kompositionen auch leicht Schönheit finden. Die manchmal surreale und morbide Ästhetik seiner Bilder verbindet sich mit geschmeidigen Tonabstufungen. Auch das Zusammenspiel von Malerei und Fotografie interessiert den Künstler – seine malerischen Drucke sind erst auf den zweiten Blick als Fotografien zu erkennen.
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