Laurence Finet (CA)
Text written by GHA
Laurence Finets surreale Drucke in kleinen Formaten kombinieren Kaltnadel, Fotopolymer und Chine Collé in vielschichtigen Kompositionen, die klassische Landschaftsdarstellungen herausfordern.
Die sich überlagernden Schichten schaffen rätselhafte Kompositionen, durch die eine faszinierende Spannung zwischen dem trockenen Realismus und den surrealen Formationen entsteht, die auf oder aus den Bildern zu wachsen scheinen. Durch das Hinzufügen dieser störenden Formationen wird ein zusätzlicher Vordergrund geschaffen. Dieser ermöglicht es dem Betrachter, aus der Komposition herauszutreten und sie von außen zu betrachten. Die Motive spielen sich also am Rande der Realität ab. Gleichzeitig stellen sie unsere Vorstellung von der Realität in Frage, indem sie die klassischen Darstellungen von unberührten Landschaften und authentischer Natur verzerren.
Es scheint, als ob die weiten Horizonte der vom Wind verwehten Felder, die die Grundlage der Szenerien bilden, einem natürlichen Verfall unterliegen oder sogar von Schichten abstrakter, scheinbar organischer Formen angegriffen werden. Es ist fast so, als wären die Drucke selbst in den Landschaften, die sie abbilden, belassen worden und über Jahre hinweg Sonne, Regen und symbiotischen Prozessen ausgesetzt gewesen. Finets Werk erweitert damit die Vorstellung von Natur und fordert den Betrachter heraus, seine Vorstellung von reinen, unberührten Landschaften zu überdenken, indem er diese Vorstellungen unvollständig, befleckt und angeschlagen erscheinen lässt.
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Á l’orée du Réel II – v.e. 5-8 Á l’orée du Réel II – v.e. 8-8