Marko Kusmuk (BA) – DE


MARKO KUSMUK (BA)

Marko Kusmuks (BIH) feinfühlige Ganzkörperportraits zeigen ausgearbeitete Fragmente und anatomische Details als Einschlüsse in einer grauen Umgebung. Damit stellt er die individuelle Sinneswahrnehmung der Leere der Außenwelt entgegen.

Marko Kusmuks (BIH) detailreiche Aquarellarbeiten betrachten den Menschen und seine Sinneswahrnehmung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Hörsinn, wie schon einige seiner Titel andeuten (Surditas ist zum Beispiel das lateinische Wort für Taubheit).

13 intensive Studienjahre erlaubten Marko Kumuk seine Praxis zu kultivieren und seinen eigensinnigen Stil zu finden. Geschickt vermischt er in seinen großformatigen Portraits gemalte Transparenzen mit präziser Zeichnung. Den runzligen Gesichtern und leuchtenden anatomischen Fragmenten – vor allem Ohren – verleiht Kusmuk mit immer neuen Einfällen Lebendigkeit. 

Marko Kusmuk

Kusmuk nennt die menschliche Wahrnehmung und die condition humaine als seine wichtigsten Interessensgebiete. Die Ohren, wenn nicht der ganze Kopf, sind Knotenpunkt der Außenwelt und der Innenwahrnehmung. Ihr Funktionieren oder Ausfallen entscheidet darüber, wie weit sich diese beiden Sphären überschneiden mögen. Kusmuk interessiert sich deshalb explizit für die Auswirkungen von Hörschäden; wie Taubheit den Menschen ein Stück weit von seiner Umgebung abschneidet, die übrigen Sinne schärft und so den Fokus auf die inneren Stimmen verschiebt.

Die fein gezeichnete Farbwelt der Körper vor matter grauer Leere eröffnet ein Spannungsverhältnis zwischen der Außenwelt und dem Gefühlsleben der Portraitierten. Selbst in Doppel- und Gruppenportraits erscheinen die Personen aneinander vorbei zu blicken und versunken in sich selbst. Eingespannt in ihren inneren Mikrokosmos wird ihr Körper zu einer fragmentierten Hülle. Ihre Lebendigkeit ist nach innen gekehrt und steht in Kontrast zu dem stillen Vakuum um sie herum. Die Arbeiten laden zum Betrachten, Reflektieren und Abwägen der Beziehung zur uns umgebenden Außenwelt, Mitmenschen und der eigenen Empfindsamkeit ein. Dem philanthropischen Ansatz und der technische Raffinesse hat er einen Platz auf der Shortlist des Donkey Art Prize 2015 zu verdanken.

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