Masaaki Sugita (JP)
Die detailgetreuen und fast absurden Arbeiten von Masaaki Sugita erinnern an die Werke von Salvador Dali und an Alice im Wunderland – ein Märchenland.
In seinen Drucken reist Sugita in eine fieberhafte, aber wunderschöne Traumlandschaft, in der das Beunruhigende und das Unbewusste sich zu einer faszinierenden Geschichte vermischen. Sugita verwendet eine der ältesten Techniken der Druck Grafik – Kupferstich mit Burin, ein historischer Faktor, der sich in seiner grandiosen Technik und seinem definierten Ausdruck wieder findet.
Masaaki Sugita (JP)
Der Betrachter wird von den spannungsgeladenen, kindlichen Kreaturen und ihrem geheimnisvoll starren Blick angelockt, der sich durch sein gesamtes Werk zieht. Diese verwirrende Einladung wird durch die strukturierte symmetrische Komposition, die sich um das menschenähnliche Subjekt dreht, noch verstärkt. Auf der einen Seite steht die menschliche Präsenz in visuellem Kontrast, klarer Disproportion und losgelöst von ihrer Umgebung, während sie auf der anderen Seite in perfekter Harmonie mit ihrer Umgebung ist. Der Gemütszustand des Subjekts spiegelt sich deutlich in den umgebenden Elementen wider und lässt uns so in eine surreale Symphonie eintauchen, einen komplizierten, subtil provozierenden Zustand, in dem Träume, Erinnerungen und Wünsche auf unsere tief verwurzelten Ängste treffen. Dabei bleibt der spielerische Aspekt einer unschuldigen, kindlichen Vision erhalten. Die Kreaturen, die unbelebten Gegenstände, die ferne Landschaft und die architektonischen Details, die oft ein Schlüsselelement des Werks darstellen, sind in der Lage, die Idee zu vermitteln, die dem Gesicht des Subjekts entnommen zu sein scheint. In der Tat ist das Subjekt von allen spezifischen persönlichen Merkmalen befreit, es kann jedem von uns ähneln und auf ihn anspielen. Das verleiht den Werken einen gewissen universellen Reiz. In vielen Fällen erinnern die Sujets an uralte Geschichten und Fabeln, allen voran Alice im Wunderland, die alle Teil unseres kollektiven Gedächtnisses sind und den Stücken einen Anstoß zum kollektiven Unterbewusstsein unserer Kultur geben. Die dynamischen Kompositionen entfalten sich vor den Augen des Betrachters in Form eines Zirkus. Sugitas lustige, theatralische Visionen sind mit kuriosen, metaphorischen Komponenten gespickt. Tiere, Statuen und Gesichter, die aus den Wänden auftauchen, nur um sich wieder zu verlieren, wenn unsere Augen das Bild weiter erkunden. Humorvoll und eindringlich zugleich, ist jede Gravur ein Fragment, eine Kurzgeschichte aus einem Roman, die endlos neu zusammengesetzt und umgeschrieben werden kann.
Was selbst einem ungeübten Auge auffällt, ist der bewundernswerte technische Aspekt von Sugitas Stichen. Präzise ausgeführte Linien, die sich rhythmisch ineinander verschlingen und um Formen wickeln, deuten auf die kalkulierte, erfahrene Herangehensweise und Vorbereitung hin, die das jeweilige Ergebnis erfordert. Ob die Zeichnung nun strukturierte oder glatte Oberflächen, Bewegung oder Licht darstellt, sie ist das Ergebnis einer meisterhaften Technik. Sie ist eindeutig ein Erbe der jahrhundertealten Geschichte des Mediums und seiner ehrwürdigen Tradition. Der Moment der Übersetzung von einer Geste in ein gedrucktes Zeichen hat sein eigenes verborgenes System in technischer und noch mehr in phänomenologischer Hinsicht. Er entspringt einem handwerklichen Können und trägt den ererbten Adel des Materials, der Metallplatte, aus der die Matrix besteht. Es ist unbestreitbar, dass Meister der Vergangenheit wie Escher und Piranesi Sugitas Visionen beeinflusst haben. Wenn man sich die komplizierte Sprache der Gravur aneignet und auf einen zeitgenössischen Kontext und Tendenzen ausrichtet, sind die Möglichkeiten endlos. Die maschinen- und roboterähnlichen Elemente in Kombination mit der märchenhaften Bildsprache schaffen ein Universum, in dem Zeit und Schwerkraft nicht existieren. Das ererbte Konzept der Feierlichkeit im Zusammenhang mit der Kunst wird in einem Moment ins Spiel gebracht, in dem nichts mehr so ernst zu sein scheint wie es war. Der Künstler gewährt uns einen rätselhaften Einblick in seine privaten Fantasien.
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