MIYUKI ICHIJO (JP)
Text geschrieben von GHA
In den Papierdrucken von Miyuki Ichijo tragen einzelne weibliche Figuren unterschiedlichen Alters und in unterschiedlichen Situationen die gesamte Erzählung. Sie erscheinen auf dem Papier in einer Leere und zeigen mit äußerster Bescheidenheit eine scheinbar unsichtbare Lebensgeschichte von Tabu, Sexualität und Unterdrückung. Ichijo lädt den Betrachter auf unprätentiöse Weise dazu ein, die Tiefe des Themas und seine Bezüge zu festgefahrenen gesellschaftlichen Konstruktionen der heutigen Zeit zu enträtseln
Obwohl die monochrome Darstellung ihrer weiblichen Figuren und die ruhige Umgebung auf den ersten Blick Wärme und Sanftheit ausstrahlen, kann Ichijo diese fürsorgliche, sensible Darstellung auf einzigartige Weise mit ihrem unterschwelligen tatsächlichen, ernsten Anliegen konfrontieren.Dieser scheinbare Widerspruch erzeugt eine Spannung, die das Interesse eines jeden aufmerksamen Betrachters ergreift und aufrechterhält.
Die resignierten Figuren stehen in einem leeren Raum, umgeben vom Nichts, als ob sie von niemandem gesehen werden könnten. Sie scheinen fast nicht existent zu sein und sich nur selbst zu vergegenwärtigen. Das Fehlen eines unterstützenden Hintergrunds verstärkt ihre ergreifende Präsenz und ergänzt die Härte des Themas.
Die Lebensgeschichte der Frauen – erzählt durch ihre nonverbale Körpersprache, Körperhaltung, Mimik, Gestik und die Art, wie Ichijo sie positioniert – füllt den Raum vollständig aus. Die Leere, in der sie existieren, unterstreicht und vertieft ihre Präsenz. Ichijos Arbeit hinterfragt die weiblichen Rollen in der Sexualität und die Position und Sichtbarkeit der Frau in der heutigen Gesellschaft.
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Woman with a thorn Woman sewing her own stomach