Reshape
Henry Stöcker (DE) und Lillian Presthus (NO) und Gastkünstler der Galerie
Malerei, Zeichnung und Skulpturen
Galleri Heike Arndt DK Berlin 8. Oktober-30November 2014
Über die Ausstellung
Bearbeiten, Umformen und Transformieren – das ist, was beide Künstler verbindet. Der berliner Bildhauer Henry Stöcker – bislang noch immer ein Insidertip – schafft es, uns mit seinen Formen zu verführen. Mit Humor gaukelt er uns das Wiedererkennbare vor – ohne dass es jemals wirklich greifbar wird. Norwegische Lillian Presthus – auch ihre Malereien machen uns scheinbar bekannte Gesichter wiedererkennbar. Traditionelle norwegische Ornamentik hat in ihren Arbeiten einen neuen kontemporären Ausdruck und vielleicht eine neue Heimat gefunden. Diese Ausstellung spannt einen überraschenden Bogen vom klassischen Kunstverständnis zur Neuzeit – und vielleicht ertappen auch Sie sich dabei, dass Sie nach dem Wiedererkennbaren suchen.
Henry Stöcker (DE)
Der Bildhauer Henry Stöcker wurde auf der Insel Rügen, in Deutschland geboren. Zuerst entschloss er sich Biologie in Rostock zu studieren, aber schon bald darauf wechselte er zur Kunstakademie und absolvierte ein Kunststudium in Berlin, wo er auch heute lebt und arbeitet. Als Bildhauer gehören zu seinen bevorzugten Materialien Beton, Gips, Metall, Draht und Wachs. Seine Arbeiten spiegeln deutlich den unentwegten Dialog zwischen organischen Formen und dem ihm eigenen künstlerischen Ausdruck wieder und lässt den Betrachter immer wieder in der unerfüllbaren Zuversicht, etwas wiedererkennen zu können.
Stöckers Kunst reflektiert seinen Wunsch nach einer imaginären Perspektive. Seine Skulpturen – oft minimalistisch und sparsam – fast spielerisch und humoristisch- erstrecken sich von lebensgroßen bis zu filigranen Formen, die niemals ihre Leichtigkeit verlieren. Immer wieder verführen auch seine Zeichnungen uns zu Assoziationen und verbleiben in unserem Bewusstsein. Die Arbeit mit seinen Skulpturen ist auf einem umfassenden Skizzenmaterial basiert, oft resultierend in wunderbaren Zeichnungen. Mit seiner direkten und spielerischen Formsprache lädt Stöcker den Betrachter in seine Welt voll von urbaner Phantasie ein. Lesen Sie mehr über den Künstler hier
Lillian Presthus (NO)
Lillian Presthus formt und transformiert. In ihrem künstlerischen Schaffen wählt sie einen sehr persönlichen Ausgangspunkt, wenn sie alte Familie Fotografien und traditionelle norwegische Textilmuster kombiniert. Presthus kommt aus Ytre Arna, in der Nähe von Bergen, ein führendes Gebiet in der norwegischen Textilindustrie, und dieser Einfluss ist unverkennbar. Die wiederkehrende Ornamentik in ihren Werken haben klare Hinweise zur norwegischen Textiltradition, wie beispielsweise die Hardanger Rosen, aber auch eine starke Bezugnahme – zur universellen Anwendung von Mustern in allen Kulturen.
Sie zerstört in ihren Werken die ursprüngliche, traditionelle Harmonie bricht sie auf um diese dann, in einer modifizierten Weise, zu rekonstruieren. Neue Bedeutungen und Assoziationen entstehen: Unbekannte Gesichter werden in eine scheinbare Vertraulichkeit transformiert. Diese, ihr sehr eigene, bemerkenswerte Technik kombiniert mit ihrer Anwendung von einer recht auffälligen Farbpalette unterstützt den sensitiven Ausdruck ihrer Werke. Sie vermag es uns einen neuen Zugang zum traditionellen Handwerk sowie zur Darstellung von Heimat und Familienleben zu geben. Ihre verwendeten Muster funktionieren als sowohl dynamische und abstrakte Strukturen in ihren Bildern wobei Presthus mit mehreren Dimensionen in ihren Bildern fast spielerisch umgeht. Presthus hinterfragt die modernistische Maler Tradition und untersucht die Möglichkeiten und Beschränkungen der Malerei. Lesen Sie mehr über die Künstlerin hier