PER TELJER (SE/NO)
Text geschrieben von GHA
Der schwedisch-norwegische Künstler Per Teljer beschäftigt sich mit einer Reihe von künstlerischen Medien, kreiert aber vor allem Schwarz-Weiß-Zeichnungen, aber auch Drucke in verschiedenen Formaten. Mit einer Mischung aus schwarzem Humor und krudem Realismus stellen die Werke menschliche Verzweiflung, Erschöpfung und Selbstzerstörung dar.
Durch die Verwendung von Kohle und Acryl als Hauptmaterialien gewinnen die Zeichnungen an Intensität und, in Bezug auf die Motive, eine fast morbide Eleganz in den gesättigten Farbtönen und der weichen Beherrschung von Licht und Dunkelheit. Dieses Zusammentreffen zwischen dem klaren, kontrollierten Stil und den unerbittlichen Motiven, die auf Tragik und Isolation als Bestandteile des menschlichen Lebens bestehen, erzeugt eine groteske Spannung und ebnet den Weg für einen absurden Nihilismus. Gleichzeitig entsteht jedoch ein charakteristischer schwarzer Humor, der untrennbar mit Teljers ätzender Sezierung der menschlichen Verzweiflung und Dummheit verbunden ist.
Die Figuren scheinen manchmal geradezu kompromisslos darauf aus zu sein, ihren eigenen Untergang zu beschleunigen. So zeigen die Motive häufig Menschen mit verzerrten Gesichtern, die über Schüsse und Zigaretten gebeugt oder mit ähnlich selbstzerstörerischem Zeitvertreib in sinnlosem Vandalismus beschäftigt sind. Die Kompositionen sind oft in Nahaufnahmen angelegt und als Porträts konstruiert, doch anstatt dem klassischen Versuch des Genres zu folgen, die Besonderheiten von Individuen zu isolieren und abzubilden, sind Teljers Porträts hilfloser Existenzen karikiert und scheinen allgemeine Zustände des Zerfalls auszudrücken, die oft mit einer eigentümlichen Selbstsicherheit vorgetragen werden. So werden die Figuren zu Repräsentanten verschiedener menschlicher Zustände und Leben, die sich im Schatten unserer Kultur entfalten – weit entfernt von den Geschichten, die wir gerne erzählen.
Dreh- und Angelpunkt von Teljers düsterem, bisweilen sogar brutalem Universum ist dieser gleichermaßen karikaturhafte wie strenge Ausdruck, der entsteht, wenn cartoonhafte Elemente auf einen ernsten Realismus treffen und in einer auffälligen, tragikomischen Ambivalenz kulminieren. In letzter Zeit hat er mit diesen charakteristischen Spannungen und Motiven von verdorbenen Außenseitern weiter gearbeitet, aber in einem neuen Medium, indem er zum ersten Mal die grafische Technik der Lithografie erkundet hat. In dieser neuen Serie von Drucken ist der Kontext – wenn möglich – noch spärlicher, da sich Szenen von Wut und Trunkenheit in einem skizzenhaften und rauerem Stil entfalten, um einmal mehr starke Porträts von isolierten Zuständen und Bedingungen zu hinterlassen. Per Teljers Arbeit erkundet somit neues Terrain und wendet sich an ein breiteres Publikum, berichtet aber weiterhin aus dem Schatten und zeigt, wie wir aussehen, wenn niemand hinschaut.
Für ihn spielt es keine Rolle, ob Religion, Geisteszustand oder menschliche Dummheit angeprangert werden, solange das versteckte Böse darin entschleiert wird. In seinen Zeichnungen gibt er der beunruhigenden Realität ein öffentliches Gesicht und überlässt es seinem Publikum, zu reflektieren, zu urteilen und zu reagieren.
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Delirium tremens Be prepared
Teljer and Hjort (SE/NO)
Der schwedische Künstler Teljer und der norwegische Schauspieler Hjort haben sich zusammengetan, um ein nachdenklich stimmendes und emotionales Video mit dem Titel „MAMMA“ zu produzieren. Mit intimen Nahaufnahmen des Gesichts einer Person fängt das Video eine tief verwurzelte universelle emotionale Dynamik und die Verbindungen zwischen dem inneren Kind und den Urinstinkten ein. Mit diesem Ansatz überschreitet es kulturelle Grenzen und bezieht sich auf eine gemeinsame menschliche Erfahrung.
Im Vergleich zu Teljers früheren Arbeiten, die oft düstere Szenen in einem Cartoon-Stil darstellten, stellt diese kollaborative Videografie eine Verlagerung hin zu einer eher introspektiven und emotional dynamischen Erzählung dar. Die Darstellung roher Emotionen in diesem Video ist eine erschütternde Erfahrung, die die volle Aufmerksamkeit des Betrachters erfordert. Die statischen Schwarz-Weiß-Kameraperspektiven werfen ein unerbittliches Schlaglicht auf den emotionalen Aufruhr des Schauspielers und lassen keinen Raum für eine visuelle Flucht. Der Zuschauer wird so gezwungen, sich mit der Rohheit jeder Emotion zu konfrontieren und sich auf eine nachdenklich stimmende Erkundung der menschlichen Erfahrung einzulassen. Durch die Erforschung eines einzigen Wortes schaffen Teljer & Hjort eine universell nachvollziehbare und zutiefst bewegende Erzählung, die über kulturelle und persönliche Grenzen hinweg Resonanz findet.
Die Zusammenarbeit von Teljer und Hjort erweckt durch das einfache, aber kraftvolle Wort „MAMMA“ eine starke und nachvollziehbare Geschichte zum Leben. Diese emotionale Reise geht über kulturelle und persönliche Grenzen hinaus und spricht die universellen menschlichen Wünsche und Sehnsüchte an, die wir alle teilen.