Heike Arndt Sculptures
Text von Alanna Dongowski
Als Heike Arndt zum ersten Mal lebensgroße Bronzeskulpturen nach Grönland brachte, fand sie ihre Kunstwerke umgeben von Dorfbewohnern und ihren Kindern, die ehrfürchtig auf die Figurationen kletterten und ihre Hände auf die sonnengewärmte Oberfläche legten.
Jede Figur, die sie anfertigt, scheint ein exemplarischer Vertreter einer grundlegenden menschlichen Emotion, Handlung oder eines Verhaltens zu sein. Sie kommunizieren sowohl miteinander als auch mit der Außenwelt. Die Skulpturen, besonders die größeren, sitzen nicht nur als Objekte der Bewunderung, sondern als Teil einer Interaktion.
Der Bronzeguss war für Heike ein natürlicher Schritt, nachdem sie sich intensiv mit Ton und Keramik beschäftigt hatte. Im Gegensatz zu diesen vertrauten Materialien erlaubte die langlebige Bronze Heike, ihre Skulpturen in der Öffentlichkeit zu platzieren und mit Zusammenhängen zu spielen.
Ihre Statuen sind immer figurativ, fast immer stellen sie menschliche Körper in unterschiedlichen Abstraktionsgraden dar. Dies lädt zu einer besonderen Art der Betrachterannäherung ein und erlaubt es ihr, ihr Kernthema Kommunikation auf eine andere Ebene ihrer Kunst zu übertragen.
Miniatur-Serie:
Zu Heike Arndts Serie der Menschen gehört auch eine Serie von Miniaturen. Diese pummelig geformten, gebeugten Figuren zeigen im Kleinformat unterschiedliche menschliche Ausdrucksformen. Ihre abgerundeten Körper und flossenähnlichen Hände verleihen ihnen eine glatte Form. Das befreit sie von Merkmalen wie Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und Alter und reduziert sie auf den Kern ihres Ausdrucks.
Manchmal paarweise, manchmal allein auf verschiedenen Sockeln, können sie in verschiedenen Abständen aufgestellt werden, ohne die Kommunikation zu stören, und laden das Publikum ein, sie aufzugreifen und verschiedene Beziehungen im Raum zu erkunden.
Serien bewegen:
Die move-Serie von Heike Arndt erzählt Geschichten vom Leben in Bewegung. Die Arbeit besteht aus verschiedenen rostig aussehenden Bronzekarren. Sie wurden hinsichtlich ihrer Größe und ihres Maßstabs so konzipiert, dass sie gruppiert und verteilt werden können, um in verschiedene Ausstellungsräume zu passen und sich den dort vorgefundenen Gegebenheiten anzupassen.
Das Haus auf Rädern ist ein ambivalentes Bild: Bewegung und Leben können auf unterschiedliche Weise zusammenfallen. Urlaub machen mit einem Wohnwagen ist etwas ganz anderes als aus einem Land zu fliehen. Die Bewegung ist die gleiche, beide Fahrzeuge können sogar aneinander vorbeifahren und auf der Autobahn Wege kreuzen. Aber die Erfahrungen sind sehr unterschiedlich.
„Wir brauchen ein ‚Zuhause‘, um uns als Menschen zu identifizieren – aber um anderen mit Respekt zu begegnen, ist es einfach entscheidend zu verstehen, dass Menschen unterschiedliche Erfahrungen mit ‚Zuhause‘ machen.
-Heike Arndt
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